14 Nov 2025
Min.

Low-Code oder Pro Code?

Wir haben uns 2019 dazu entschieden, unsere Software-Entwicklung von nun an auf Basis Microsoft Power Apps zu betreiben. Sind wir jetzt die Warmduscher unter den Software-Entwicklern?

Wie kam es zu der Entscheidung?

Als leidenschaftlicher Software-Entwickler suchte ich in meiner Rolle als Geschäftsführer 2019 nach einer Möglichkeit, Software effizienter zu entwickeln. In jedem Projekt haben sich diverse Themen wiederholt. Meist waren das die Dinge, die viel Zeit gekostet und wenig Spaß gemacht haben.

"Das muss doch effizienter gehen" - dachte ich mir. Und so machte ich mich auf und suchte im Microsoft-Cosmos nach Antworten.

Zunächst war ich begeistert von der Microsoft Graph-API, über welche man die Möglichkeit hat, mit der Microsoft-365 (damals noch Office-365) Welt programmatisch zu kommunizieren, Daten zu lesen und zu verändern. Schnell merkte ich aber, dass die Office-Tools nur Randbereiche von typischen Unternehmensprozessen abdecken können. Um eine typische Ressourcenverwaltung aufzubauen, benötigt man dann doch so etwas wie eine Datenbank. Auch SharePoint ist dafür nur bedingt eine Alternative.

Über einen Freund bin ich auf Dynamics 365 aufmerksam geworden. Er meinte damals: "Lass da lieber die Finger davon, das ist eine komplett andere Welt". Solche "Warnungen" bewirken bei mir meist das Gegenteil von dem, was derjenige, der sie ausspricht, bezwecken möchte. Hmmm, wobei - vielleicht kennt mich Markus ja gut genug um ... ;)

Ich durfte lernen, dass es nicht das eine Dynamics 365 gibt, sondern dass es sich dabei um eine multiple Persönlichkeit handelt, die in 3 verschiedenen Formen auftreten kann. Über die D365 Customer Engagement Plattform bin ich dann auf die Power Apps aufmerksam geworden.

Schnell war klar: Das ist es!

Erste Schritte und Erfahrungen

Ich habe mich einfach ins Vergnügen gestürzt und angefangen erste Apps zu erstellen.

"Das Ding kann fast alles, was man braucht". Ja, fast alles. Was aber, wenn man mal spezielle Individualisierungen hat? Ist man denn im dem Baukasten eingesperrt, oder gibt es da irgendwo einen Schaltkasten, über den man Kontakt zur Außenwelt aufnehmen kann?

Ja, den gibt es. Sogar mit 2 unterschiedlichen Leitungen: PCF und Plugins. Juhuuu!

PCF - das Power Apps Component Framework - gibt einem Entwickler die Möglichkeit, eigene Frontend-Komponenten zu bauen und ja, da kann man auch wie gewohnt Code entwickeln.

Gleiches gilt für das Backend. Dort kann man über sogenannte Plugins, selbst entwickelten C#-Code ausführen. Da wir seit 2004 ausschließlich im Bereich .Net entwickeln, kam mir das natürlich sehr gelegen. Also, erstes Plugin geschrieben und darin eine beliebige Schnittstelle eines Drittanbieter aufgerufen - funktioniert. Mega, damit können wir alles abbilden, was wir brauchen.

Die Entscheidung ist gefallen.

"Wie bringe ich das meinen Mitarbeitern bei?"

Ja, das Wichtigste stand mir noch bevor. Wie bringe ich meinen Mitarbeitern bei, die durch die Bank ebenfalls leidenschaftliche Coder sind, dass wir ab sofort "Klick-Programmierung" auf Basis einer Low Code Plattform machen?  Lieber Frage ich unseren Dorf-Metzger nach veganen Würstchen.

Sagen wir mal so. Es gab Tage, da habe ich mich beliebter gemacht, aber es war niemand dabei, der komplett abgelehnt hatte. Und als Herby - unser technischer Leiter - ein paar Wochen später bei mir in der Türe stand und mir freudestrahlend berichtete, was er in kürzester Zeit gebaut hat und wie lange er sonst dafür gebraucht hätte, war ich mir sicher: das war die richtige Entscheidung.

Was hat sich für uns verändert?

Ich habe weiter oben bereits erwähnt, dass sich in einem Software-Projekt diverse Themen immer und immer wieder widerholen. Wenn man zum x-ten Mail eine Authentifizierung eingerichtet hat, dann ist das keine große Herausforderung mehr und macht entsprechend wenig Spaß.

All diese Dinge wird uns durch die Plattform abgenommen. Authentifizierung, Authorisierung über ein mächtiges Rollen-Konzept, Einrichten der Datenbank, Wahl und Implementierung des UI, Implementierung einer Schnittstelle etc., etc. All das bringt die Plattform mit. Wir können uns ab der ersten Sekunde auf den Business-Case konzentrieren. Und das Schöne dabei ist, dass das ja auch das ist, was an der Software-Entwicklung wirklich Spaß macht. Denn es stellt den Entwickler jedes Mal vor neue Herausforderungen und bringt dem Kunden den erwarteten Nutzen.

Durch die daraus resultierende Zeitersparnis haben wir als kleines Team die Möglichkeit, Projekte in ganz anderen Größenordnungen umzusetzen. Unsere Tätigkeit hat sich von der kleinteiligen Erstellung von Formularfeldern zur Entwicklung komplexer Systeme und Landschaften verändert. Neben der gezielten Entwicklung von Code bestimmen heute hauptsächlich die Software- und System-Architektur den Alltag unserer Entwickler. Und Microsoft bietet uns mit Microsoft 365, der Power Platform, Dynamics 365 und den Azure-Services eine riesige Spielwiese mit schier unendlichen Möglichkeiten. Dass das richtig viel Spaß macht, muss ich wahrscheinlich nicht betonen :)

Fazit

Ob uns die Zuhilfenahme moderner Werkzeuge zu Warmduschern unter den Software-Entwicklern macht, überlasse ich deinem persönlichen Urteilsvermögen.

Wir haben Spaß und Freude und unsere Kunden einen großen Nutzen.

Häufige Fragen

Wie oft sollte ich die Kapazitäts-Nutzung prüfen?

Mindestens monatlich, bei wachsenden Systemen wöchentlich. Richte Alerts ein, die Dich bei 80% der verfügbaren Kapazität warnen.

Kann ich Kapazität zwischen Environments verschieben?

Ja, Kapazität ist tenant-weit verfügbar. Du kannst sie flexibel zwischen Environments aufteilen, ohne zusätzliche Kosten.

Was passiert bei Kapazitäts-Überschreitung?

Microsoft berechnet Overage-Gebühren automatisch. Diese sind oftteurer als geplante Kapazität, daher solltest Du rechtzeitig aufstocken.

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