Entwicklungseigenschaften

Auch bei den Model-driven Power Apps ist der Name Programm. Der Fokus dieser Art von Power Apps liegt auf dem Daten-Modell und hier beginnt auch die Entwicklung einer neuen App. Jeder, der sich schon mal mit relationalen Datenbanksystemen auseinandergesetzt hat, wird sich hier schnell zurecht finden.

Denjenigen, die davon noch nie etwas gehört haben, gilt der Rat, sich damit zu beschäftigen. Auch wenn Microsoft einen wirklich guten Job gemacht hat, indem über die intuitiv bedienbare Entwicklungsoberfläche die technischen Details weitestgehend abstrahiert werden. Am Ende bildet das Datenmodell das Fundament der App und es hilft mittel- bis langfristig, wenn man eine Ahnung davon hat, welche "Magic" unter der Haube passiert.

Ausgehend von dem Datenmodell, wird dann die Benutzeroberfläche erstellt. Zu jeder Tabelle können eine oder mehrere Listenansichten (Views) und ein Formulare (Forms) erstellt werden. In beiden Fällen kann man die vorher über das Datenmodell erstellten Spalten einer Tabelle, einfach per Drag&Drop auf die jeweilige Ansicht (View oder Form) ziehen und dort positionieren. Dadurch werden in der Listenansicht Spalten und in der Formularansicht Formularfelder erstellt, welche sich nun in ihren Eigenschaften bearbeiten lassen. Die Möglichkeiten der Anpassungen hängen jeweils maßgeblich vom Typ der Spalte (Text, Zahl, Datum, Zeit, Verknüpfung zu einer anderen Tabelle, ...) ab.

Damit man im Betrieb der App auch die Möglichkeit hat die Tabelle mit Datensätzen zu befüllen und bestehende Datensätze zu bearbeiten, kann man wählen, ob die Tabelle in der Navigation angezeigt werden soll. Auch dies geschieht intuitiv über die browserbasierte Entwicklungsoberfläche.

Über ein auf Enterprise-Level bestehendes Rollen- und Berechtigungssystem lässt sich darüber hinaus auch bestimmen, welcher Benutzer während der Anwendung der App welche Datensätze erstellen, sehen, bearbeiten oder löschen darf. Dies lässt sich bis auf Spaltenebene granulieren.

Model-driven Power Apps werden nicht nur im Browser entwickelt, sondern auch im Browser angewandt. Da die Benutzeroberfläche responsive ist, funktionieren sie auf kleinen, als auch großen Displays. Für den mobilen Einsatz gibt es für jedes Betriebssystem eigene Apps, die von Microsoft zur Verfügung gestellt werden. In diesen Apps lässt sich dann auch die jeweilige Power-App starten. Die App in der App :)

Wie wir Model-driven Apps einsetzen

In unseren Projekten haben wir sehr häufig die Aufgabe, verwaltende Prozesse mit Software zu vereinfachen. In diesen Prozessen werden Ressourcen verschiedenster Art verwaltet. Und es ist ganz egal, ob es sich dabei um Personen, Kontakte, Firmen, Angebote, Ein- oder Ausgangs-Rechnungen, Immobilien, Fahrzeuge, Kunden, Events oder Kontingente handelt. All diese Ressourcen und deren Verknüpfungen lassen sich über ein Datenmodell abbilden.

Insofern ist es kein Geheimnis, dass für diese Aufgabenstellung die Model-driven Apps mehr als nur prädestiniert sind. Sie sind unser Haupt-Werkzeug, wenn es darum geht Unternehmensprozesse zu digitalisieren.

Was uns dabei noch zugute kommt, ist die Möglichkeit, Model-driven Power Apps in Form von selbstgeschriebenem Code zu erweitern. Damit gibt es für uns praktisch keine Grenzen der Machbarkeit mehr. Jede Anforderung, auch wenn sie erstmal un-machbar erscheint, lässt sich lösen.

Auf was wir in unserer täglichen Arbeit enormen Wert legen, ist ein sauber durchdachtes Datenmodell. In den allermeisten Fällen wird dieses im Vorfeld der Entwicklung mit all seinen Verknüpfungen und Abhängigkeiten rein visuell entwickelt und modelliert und erst dann in die App übertragen.

Fazit

Die Model-driven Power Apps bieten sich an, um komplexe Unternehmensprozesse mittels einer individuellen Softwarelösung zu vereinfachen. Der Fokus dieser Art von App liegt auf dem Datenmodell. Dieses sollte sorgfältig durchdacht sein. Damit bildet es eine stabiles Fundament für kleine, aber auch große und komplexe Software-Anwendungen.