Entwicklungseigenschaften

Wie der Name Canvas schon vermuten lässt, liegt der Fokus für Canvas-Apps auf der Oberflächengestaltung. Das Schöne ist, dass die Bedienung in der Browserbasierten Entwicklungsumgebung recht intuitiv ist. Über eine schier unbegrenzte Anzahl an zur Verfügung stehenden, sogenannten Konnektoren, wird die App an eine Datenquelle gebunden.

Ebenfalls sehr groß ist die Auswahl an unterschiedlichen Komponenten, die sich der Entwickler einfach auf das Canvas ziehen kann. Dabei ist er frei in der Positionierung der Komponenten und kann diese darüber hinaus auch noch in ihrem Aussehen (z.B. Hintergrundfarbe, Schrift, etc.) gestalten.

Viel Freiheit bringt in der Regel auch viel Verantwortung mit sich. Das zeigt sich spätestens dann, wenn die gebaute App an Komplexität zunimmt (z.B. mehrere Seiten). Wer sich vor der Gestaltung kein Design-Konzept gemacht hat, wird schnell merken, dass die App in der Benutzerführung für neue Benutzer nicht intuitiv bedienbar ist. Der Entwickler wird sich dann - vielleicht auch unwissentlich - mit Herausforderungen beschäftigen, die normalerweise im Aufgabenbereich eines UI/UX-Experten liegen.

Die Komponenten an sich bieten, bis auf das Anzeigen von Inhalten, erstmal noch keine Funktionalität. Auch das gehört zu den Pflichten des Entwicklers, er muss der App noch Leben einhauchen. Dafür stellt Microsoft eine Low-Code Sprache namens Power Fx bereit. Power Fx wird als Open Source Projekt betrieben. Die Syntax erinnert etwas an den Gebrauch von Formeln in Excel, bietet allerdings weitaus mehr Möglichkeiten. Der Entwickler kann so auf Mausklicks, Änderungen von Formularelement etc. reagieren und dabei dann andere Komponenten ansteuern oder mittlerweile auch HTTP-Requests absetzen.

Generell muss man sagen, dass die technischen Möglichkeiten und das Feature-Set der Canvas Power Apps von Microsoft permanent weiterentwickelt werden, was den Horizont der Einsatzmöglichkeiten kontinuierlich vergrößern.

Wie wir Canvas Apps einsetzen

Unsere fachliche Spezialisierung liegt in der Digitalisierung von Unternehmensprozessen. Ein Unternehmenssystem (CRM, ERP, ...) auf Basis einer Canvas App aufzubauen sehen wir im Vergleich zu den Model-driven Power Apps als wenig effektiv und wenig effizient.

Wir nutzen sie häufig in Teilprozessen, in denen der Einsatz mobiler Endgeräte und deren Sensorik (Geo-Location, Kamera, etc.) zur Erfassung von Daten einen Vorteil bringen. Auch in der Kombination mit den Model-driven Power Apps (sog. Embedding) kommen die Canvas Apps bei uns zum Einsatz. Und zwar häufig dann, wenn spezielle Funktionalitäten in der Benutzeroberfläche abgebildet werden müssen. Die Canvas App fungiert dann als Komponente innerhalb der Model-driven App.

Fazit

Canvas Power Apps sind ein tolles Werkzeug, deren technische Möglichkeiten, durch stetige Weiterentwicklung Seitens Microsoft, permanent wächst. Der Focus dieser Apps liegt auf der freien Gestaltungsmöglichkeit der Benutzeroberfläche. Wir bei ModulAcht nutzen sie für den Einsatz auf mobilen Endgeräten oder um sie in Model-driven Apps einzubinden.