Microsoft gestattet M365 lizenzierten Benutzern auch den Zugriff auf Power Platform Technologien, weshalb auch oft der Eindruck entsteht, dass die Power Platform Bestandteil von Microsoft 365 ist. Tatsächlich gehört die Power Platform zur Business Applications Cloud von Microsoft, zu der auch die 3 Dynamics 365 Plattformen zählen.

Der Wunsch von Digitalisierungsverantwortlichen in den deutschen Unternehmen, die Microsoft Power Platform im eigenen Unternehmen einzusetzen, steigt und damit der Druck auf die IT, für welche die Power Platform meist noch eine Blackbox voller Unbekannter ist.

Da wir mit diesem Thema immer wieder konfrontiert werden, liste ich folgend die wichtigsten Fakten auf, welche IT-Admins über die Power Platform wissen sollten.

  1. Eine Microsoft 365 Lizenz erlaubt die Verwendung von Power Platform Technologien wie Power Automate, Power Apps und Standard-Konnektoren.
    > Es gibt Möglichkeiten sich informieren zu lassen, wenn z.B. eine neue App erstellt wird.
  2. Standard-Konnektoren erlauben den Zugriff außerhalb der Microsoft Cloud. Beispielsweise Dropbox oder die Google Cloud.
    > Dies kann eingeschränkt werden.
  3. Für jeden Tenant wird automatisch eine Power Platform Umgebung (Default-Umgebung) angelegt, auf welche alle Benutzer des Tenants Zugriff haben.
  4. Innerhalb der Default-Umgebung sind alle Benutzer mit der sogenannten Maker-Rolle ausgestattet.
  5. Standardmäßig werden Power Automate Flows oder Power Apps in der Default-Umgebung erstellt.
  6. Power Apps und Power Automate Flows können mit anderen Benutzern geteilt werden.
    > Dies kann eingeschränkt werden.
  7. Die Zugriffsmöglichkeit der lizenzierten Benutzer auf die Default-Umgebung kann man nicht einschränken,
    > aber die Zugriffe und Berechtigungen können per DLP geregelt werden.

    Bitte verfallt jetzt nicht in Panik und holt nicht die große Brechstange raus. Ja, es besteht Handlungsbedarf, die Handlungen sollten allerdings mit Bedacht gewählt und Zielgerichtet ausgeführt werden.

Meine Tipps:

  1. Know-How aufbauen
    Verschafft euch einen Überblick über die Power Platform und macht euch mit den aus administrativer Sicht wichtigsten Grundsätzen vertraut.
  2. Bedarf analysieren
    Sprecht mit den Kollegen, sowohl aus der Geschäftsführung, als auch aus den Fachabteilungen um, herauszufinden welche Sichtweise, welche Anforderungen und welchen Bedarf die unterschiedlichen Personengruppe hinsichtlich der Power Platform haben.
  3. Konzept erstellen
    Das Konzept soll sicherstellen, dass einerseits der ermittelte Bedarf abgedeckt ist und andererseits genau regelt ist, welche Personen in welchen Rollen, welche Privilegien haben. Wer Lösungen entwickeln darf und wie diese Lösungen geregelt im Unternehmen ausgerollt werden.
  4. Konzept umsetzen
    Umgebungen erstellen, AAD Gruppen einrichten, Dataverse einrichten, Security abbilden etc.
  5. Review durchführen
    Führt mit Vertretern aus den unterschiedlichen Interessensgruppen regelmäßige Reviews durch, besprecht was gut läuft und wo noch der Schuh drückt und justiert dann im nächste Schritt entsprechend nach.
  6. Nachjustieren